Life Feuchtwälder: Baumgeschichten

Eigenwillige Baumgestalten - Bäume mit krummem Stamm und rissiger Borke, zerzauster Krone und wirrem Wurzelwerk - gibt es auf dieser Tour zu bewundern.

Millionen Bäume stehen in den Brandenburger Wäldern. Meist ragen sie kerzengerade in den Himmel. Nur wenige Exemplare haben es dank ihres hohen Alters zu einer beachtlichen Größe und einer individuellen Wuchsform geschafft. Diese Bäume erzählen uns interessante Geschichten.

Unweit des Bahnhofs in Storkow steht die Maler-Kiefer. Dieses Naturdenkmal konnte sich als Grenzbaum zwischen zwei Flurstücken frei entfalten und ist heute fast breiter als hoch. Auch wenn der Baum sehr malerisch ausschaut, stammt der Name vom armen und trockenen "Malsand", auf dem er steht. 

In Bugk lohnt ein Abstecher in den Bugker Wald mit seiner Sahara. In diesem Märchenwald haben sich auf dem trockenen Sandboden viele Kiefern natürlich entwickelt.

Zwei Dörfer weiter, in Groß Eichholz, steht am Dorfanger die Friedens-Eiche. Der Stamm weist eine hohle Öffnung auf, vermutlich schlug hier vor mehr als 100 Jahren der Blitz ein. Trotzdem überstand sie auch danach alle schweren Stürme. Sie wurde vermutlich Mitte des 18. Jahrhundert zur Erinnerung an das Ende des siebenjährigen Krieges (1756-1763) gepflanzt.

In Münchehofe gibt es auf dem Friedhof Maulbeerbäume zu bewundern. Die Blätter der Maulbeere sind die Nahrungsquelle des Seidenspinners, einer Schmetterlingsart. Aus den Kokons der Schmetterlingsraupen wurde auch in Brandenburg Naturseide hergestellt: Ende des 18. Jahrhundert gab es hier 600.000 Maulbeerbäume. Da die Nutzung der Maulbeeren wurde mittlerweile aufgegeben, und so verschwinden nach und nach auch die Bäume aus unserer Landschaft.

Am Dorfanger in Prieros steht eine alte Linde. Mit einem Durchmesser von 4,10 Metern zieht sie Vorbeikommende in ihren Bann. Innen ist sie hohl.