Life Feuchtwälder: Rund um das Miethsluch

Die Wanderung führt zunächst an einem ehemaligen Weinberg entlang. Hier sollen Zisterziensermönche im 16. Jahrhundert Wein angebaut haben. Später wurde an diesem Berg Lehm für die Ziegelherstellung abgebaut. Nach einer Wiese mit lockerem Baumbestand erreichen Sie einen typisch märkischen Kiefernforst. Er wächst auf Dünen, die nach der letzten Eiszeit durch Sandverwehungen entstanden sind. Auf dem Weg und seinem breiten, sandigen Saum können Sie Sand-Thymian, Johanniskraut, Schafgarbe und Labkraut entdecken.

Am Miethsluch angelangt, eröffnen sich schöne Ausblicke auf die Wiesen- und Wasserflächen. Die Bezeichnung geht übrigens auf den Münchehofer Bauern Miethe zurück. Der Begriff „Luch“ stammt aus dem Slawischen und bedeutet sumpfige Landschaft oder feuchte Wiese.

Wahrscheinlich handelt es sich bei der rinnenartigen Senke des Miethsluchs um den Teil einer eiszeitlichen Verbindung zwischen Dahme und Spree. Im Laufe der Zeit wurden durch den Wind Sanddünen über große Teile der Rinne geweht. Mit etwas Glück beobachten Sie hier Krick-, Pfeif-, Löffel- und Schellenten.

Westlich des Miethsluchs schließen sich Heiden und Sandtrockenrasen an. Das LIFE-Projekt „Sandrasen“ war hier aktiv: Auf den Heideflächen wurden viele Kiefern gefällt und der Oberboden abgetragen. Auf den sandigen, sonnenbeschienenen Flächen tummeln sich nun Trockenspezialisten. 2020 wurde zum ersten Mal die Europäische Gottesanbeterin hier im Miethsluch gesichtet. Der abgetragene Oberboden diente zum Verfüllen der Gräben: Das Wasser fließt nun nicht mehr ab, sondern bleibt im Luch.