Life Feuchtwälder: Fauna

Moorfrosch (Rana arvalis)

Der Moorfrosch ist - wie der Name vermuten lässt - eine typische Art der Moore. Er fühlt sich aber auch in Feucht- und Nasswiesen sowie Bruch- und Auenwälder Zuhause. Hauptsache ist, dass der Wasserstand stimmt und der muss wenn es nach dem Moorfrosch geht möglichst hoch sein! Der sonst relativ unauffällige Frosch sorgt im Frühjahr für eine Überraschung. Zur Paarungszeit verfärben sich die Männchen durch eine hormonelle Veränderung blau. Neben dem Balzruf - der an blubberndes Wasser erinnert - soll die blaue Färbung den Weibchen die Partnerwahl erleichtern. Wenn ein Partner gefunden ist legt das Weibchen bis zu 3000 Eier in einem Laichballen ab, wobei das Gewässer nicht zu sauer sein darf. Der zunehmende Eintrag von "saurem Regen" aber auch die Trockenlegung seines Lebensraumes tragen dazu bei, dass der Moorfrosch in seinem Bestand inzwischen bedroht ist. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz ist er deswegen "streng geschützt" und steht außerdem auf der Liste streng geschützter Arten nach der europäischen FFH (Flora-Fauna-Habitat) Richtlinie.

Großer Feuerfalter (Lycaena dispar)

Der Große Feuerfalter hat leuchtend orangerote Flügel mit einer Spannweite von bis zu vier Zentimetern. Insbesondere das Männchen ist durch strichförmige schwarze Flecken auf jedem Flügel gut zu erkennen. In Brandenburg befindet sich eines seiner wichtigsten Verbreitungszentren in Deutschland. Dort ist der zur Familie der Bläulinge gehörende Falter meist in Mooren, Flussniederungen und auf Feuchtwiesen zu finden. Der ausgewachsene Schmetterling ernährt sich vorzugsweise vom Nektar gelber und violetter Trichter- und Köpfchenblüten (z. B. Sumpfkratzdistel). Damit den Weibchen die Partnersuche erleichtert wird, suchen die Männchen Reviere auf, die sich in ihrer Vegetationsstruktur deutlich vom Umfeld abheben. Das Weibchen legt ein bis zwei Eier auf die Blattoberseite von nicht sauren Ampfer-Arten wie dem Fluss-Ampfer ab. Die grünen Raupen sind fein behaart und von asselförmiger Gestalt. Der Große Feuerfalter ist besonders durch die fortschreitende Entwässerung sowie einer mehrschürigen Mahd gefährdet. Auf der Roten Liste Deutschlands ist er als "gefährdet" eingestuft und ist nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie geschützt.

Weidenmeise (Poecile montanus)

Die Weidenmeise ist in Deutschland weit verbreitet und besiedelt feuchte Gebiete wie Moor- und Auenwälder mit einem hohen Anteil an Totholz. Ihr breiter quetschender Ruf, ein "däääh däääh", ist leicht zu erkennen. Ihre Kopfplatte, der Nacken sowie das Kinn sind schwarz gefärbt. Ihr Obergefieder ist graubraun gefärbt und hebt sich deutlich von der hellgrauen Bauchseite ab. In ihrem äußeren Erscheinungsbild ist sie sehr leicht mit der Sumpfmeise zu verwechseln. Diese unterscheidet sich jedoch eindeutig in ihrem Gesang und ihrer Lebensweise. In Deutschland ist sie ganzjährig anzutreffen. Neben Insekten und Spinnentiere ernährt sie sich auch von Weidenpollen und Baumsaft. Für den Winter sammelt sie Vorräte, die sie unter Baumborke und Moosen versteckt. Die Weidenmeise lebt in einer monogamen Dauerehe und baut selbstgehackte Nisthöhlen in morsche Stämme, wo sie jährlich eine Brut aufzieht.

Das Projekt LIFE Feuchtwälder

In einem EU-LIFE-Projekt widmete sich die Stiftung Naturschutzfonds Brandenburg von 2014 bis 2023 dem Erhalt und der Wiederherstellung von Auen- und Moorwäldern.

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Ansprechpartner:              Michael Zauft (Projektleitung)

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