Langes Luch bei Hermsdorf Mühle
Schon aus der Ferne, noch mitten im Kiefernforst, hören wir es laut und vernehmlich quaken. Frösche! Ein gutes Omen. Wo Frösche sind, muss Wasser sein! Doch was wir finden, übersteigt unsere Erwartungen deutlich. Auf der Moorwiese steht das Wasser fast knietief. Erste Torfmoose haben ihren Weg in die wiedervernässte Moorwiese gefunden. Libellen umflattern unsere Köpfe. Zum Glück setzt sich eine von ihnen mal kurz auf einen Schilfstängel, so dass sie - schwupp - fotografiert wird. Im Büro wird nachbestimmt: Ein Vierfleck (Libellula quadrimaculata) ist uns vor die Linse gekommen, eine Großlibelle. Der Vierfleck gilt zwar nicht als bedroht, doch ihr Vorkommen in dieser großen Anzahl ist allemal sehr beeindruckend. Ihr typischer Lebensraum sind die Sümpfe und krautreichen Weiher. Das passt! Und dort sitzt noch eine Große Pechlibelle (Ischnura elegans)! Diese Kleinlibellenart findet man an stehenden Gewässern.
Den Libellen könnten wir noch eine Ewigkeit zuschauen, doch der Grundwasserpegel muss ausgelesen werden. Zurück in Potsdam bestätigt sich unserer Gebietseindruck: Seit dem Verschluss der Entwässerungsgräben steigt der Grundwasserstand kontinuierlich an. Beim nächsten Besuch im Langen Luch bringen wir einen Kescher und ein Libellenbestimmungsbuch mit. Denn vielleicht hat sich ganz unbemerkt, die seltene und gefährdete Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) auch schon eingefunden. Diese wurde nur ein paar Kilometer von hier entfernt im Miethsluch nachgewiesen und hat den neuen Lebensraum bestimmt bereits entdeckt!