Neues altes Bett für den Rhin
Der Rhinabschnitt zwischen Rheinsberg und Zippelsförde gehört zu schönsten in Brandenburg. Doch auch dieser natürlich anmutende Flusslauf wurde in der Vergangenheit vom Menschen verändert: Er wurde begradigt und lange Zeit durch Mühlen angestaut. Nach Aufgabe der Mühlen wurden die Staue zurückgebaut, was zur Folge hatte, dass sich der Lauf des Flusses tiefer eingrub und das Gefälle sich änderte. Flussschleifen wurden abgetrennt und verlandeten. Die angrenzenden Auenwälder wurden dadurch fast gar nicht mehr überflutet und stehen auf dem Trockenen. Viele Tier- und Pflanzenarten sind auf diesen Lebensraum angewiesen und kommen nur dort vor.
Um diese Wälder zu erhalten, wurde nun ein rund 200 Meter langer Altarm des Rheinsberger Rhin nördlich von Rheinshagen wieder angeschlossen. Hierfür wurden zunächst rund 700 Kubikmeter Schlamm aus dem verlandeten Altlauf entfernt. Anschließend wurden die Flusssohle im Altlauf mit Kies aufgehöht und ein im Kern mit Eichenbohlen und Feldsteinen befestigter Damm angelegt, der das Wasser künftig in diesen Abschnitt leitet. Dadurch wird der Wasserstand auf fünf Hektar Auenwaldfläche um mehr als 20 Zentimeter angehoben.
Von den Baumaßnahmen wird man in spätestens zwei Jahren nichts mehr sehen. Bis dahin haben sich Fischotter, Bachneunauge und Lungenkraut das Gebiet wieder „wohnlich“ eingerichtet.