Raus aus dem Büro, rein in die Heide - Arbeitseinsatz für die Glocken-Heide


Bei eisigen Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein wurde auf einer ehemaligen Waldbrandfläche nördlich von Märkisch Buchholz beherzt gegen Kiefern vorgegangen. Grund dafür war die Glocken-Heide, die hier ihr derzeitig größtes Vorkommen im Dahmeland hat. Die Glocken-Heide (Erica tetralix) ist ein typischer Vertreter des FFH-Lebensraumtyps 4010 "Feuchte Heiden mit Erica Tetralix" und gehört, wie der Name bereits verrät, zu der Familie der Heidekrautgewächsen. Eine vermutlich weitaus bekanntere Verwandte ist die Besenheide (Calluna vulgaris).
Hier in Brandenburg ist die Glocken-Heide eine echte Besonderheit, denn eigentlich ist sie eine "atlantisch" verbreitete Pflanze und kommt sonst hauptsächlich in Westeuropa vor. Dort herrscht ein sogenanntes "Meeresklima", welches kühle Sommer und milde Winter mit sich bringt. Zu kalt mag es die Glocken-Heide nämlich nicht! Sie wächst auf feuchten und sauren Standorten wie z. B auf Moorwiesen und lichten Moorwäldern.
Ein großer Waldbrand hat genug Licht geschaffen und dafür gesorgt, dass die Glocken-Heide in dem Luch nördlich von Märkisch-Buchholz noch zahlreich vorkommt. Allerdings wurden Licht und auch Wasser wegen der zunehmenden Kiefern immer weniger. Ein Arbeitseinsatz der beiden LIFE-Teams der Stiftung Naturschutzfonds mit tatkräftigen Helfern der Naturwacht, des Naturschutzfonds und Freiwilligen der Uni Potsdam, sollte der Glocken-Heide nun bessere Bedingungen verschaffen. Sandrasen Kollegin Lea Egloff und Naturwachtmitarbeiter Thomas Mertke schwangen dafür fleißig die Kettensäge und fällten zahlreiche Kiefern. Die zerkleinerten Bäume wurden anschließend aus der Fläche getragen und am Rand aufgeschichtet. Nach getaner Arbeit ließ sich der Unterschied deutlich erkennen. Bleibt also zu hoffen, dass sich die Glocken-Heide hier weiter behauptet und im Sommer wieder schön blüht.
Einen weiteren Beitrag zum Arbeitseinsatz für die Glocken-Heide gibt es hier.
Was der Glocken-Heide hilft, hilft auch Pflanzenarten, die weitaus trockener wachsen, denn den hohen Lichtbedarf haben sie gemeinsam! Im Anschluss ging es daher noch auf eine Fläche des "LIFE Sandrasen" Projektes, südlich von Groß Köris. Auch hier wurden die Kiefern gefällt um Grasnelke, Sandstrohblume und Co. in Zukunft wieder mehr Raum und Licht zum Wachsen zu geben. Mehr dazu hier.
Auf diesem Wege möchten wir uns nochmals ganz herzlichen bei den zahlreichen, sehr fleißigen Helfern bedanken!