Wissens- und Erfahrungsaustausch zu feuchten Wäldern
Zu jedem LIFE-Projekt gehört auch eine Abschlussveranstaltung. Da wir uns mit unserem Feuchtwälder-Projekt auf der Zielgeraden befinden und das schöne Wetter noch für Exkursionen nutzen wollten, fand in der vergangenen Woche also unsere Abschlussveranstaltung statt.
Gemeinsam mit dem Netzwerk Renaturierung luden wir Interessierte nach Königs Wusterhausen in unsere Projektgebiete im Naturpark Dahme-Heideseen ein. Rund 40 Menschen lauschten am ersten Tag Vorträgen unseres Projektleiters Michael Zauft. Er stellte die Lebensräume, Gefährdungen, Ziele, Maßnahmen und Erfahrungen vor, die wir in den vergangenen neun Jahren gesammelt haben.
In zwei weiteren Vorträgen von Jochen Purps und Ronja Hallerbach ging es um die Deichrückverlegung an der Elbe bei Lenzen und die dortige Auwald-Naturverjüngung. Nach einem ausgiebigen Mittagsessen wurde fleißig weiter diskutiert und sich ausgetauscht. Philipp Meinecke von der Ausgleichagentur Schleswig-Holstein berichtete von dort umgesetzten Maßnahmen zur Wiedervernässung von Wäldern und stellt verschiedene Projektgebiete vor.
Nach einem Tag voller interessanter Vorträge ging es am zweiten Tag raus, um sich Maßnahmen live und in Farbe anzusehen. Auf dem Programm stand zunächst unser Altarmanschluss an der Dahme bei Briesen. Allerlei Fragen zu Kiesgröße, Genehmigungsverfahren und Baumaschinen wurden diskutiert. Unseren etwas weiter flussabwärts gelegenen wiederangeschlossenen Flutrinnen sowie Totoholzbuhnen statteten wir auch noch einen Besuch ab, bevor es wieder zum Bus ging. Am Nachmittag machten wir uns auf zum Mahnigsee: Zunächst ging es zu unserer Prachtnelkenwiese, wo wir im Rahmen des Projektes 2020 500 Exemplare dieser zartrosa blühenden Art ausgepflanzt hatten. Wir hatten Glück, denn einige blühten immer noch. Nach einem kurzen Fußmarsch gelangten wir zum Südufer des Sees, wo wir im Winter 2021 Gräben mit Torfplomben verschlossen haben, um den Wasserstand im Mahnigsee zu stabilisieren und damit den Wasserhaushalt in den umgebenden Auenwald- und Moorflächen zu verbessern. Auch hier eingebautes Kies und Totholz zur Strukturverbesserung der Dahme wurde besichtigt. Für all unsere Maßnahmen erhielten wir viel positives Feedback, aber auch viele neue Anregungen, welche wir für LIFE Bachmuschel berücksichtigen werden. Bei strahlendem Sonnenschein endete Veranstaltung – leider viel zu früh, denn es gibt noch so viel zu bereden und zu lernen.
Wir danken allen Teilnehmenden, insbesondere Prof. Dr. Sabine Tischew vom Netzwerk Renaturierung für den wertvollen Erfahrungsaustausch.
P.S. Unsere Abschlussbroschüre können Sie hier herunterladen.